HERNALS UND SEINE ALLEE


Die Hernalser Hauptstraße


Hernals wurde vor 130 Jahren von einem Vorort zu einem Bezirk. Die Ortschaften entlang der Als – Hernals, Dornbach und Neuwaldegg- wuchsen durch den Bau der Hernalser Hauptstraße zusammen. Es entstand eine Avenue mit einer prachtvollen Allee! Die rege Bautätigkeit in der Gründerzeit führte zur Errichtung von Zinshäusern und Arbeiterquartieren. Fabriken boten Arbeitsplätze. Mit dem Bau von Schulen, des Bahnhofs Hernals -S45 und der Straßenbahnremise in der Wattgasse erhielt Hernals eine solide Infrastruktur.

Ein Wahrzeichen


Die Hernalser Hauptstraße hat mit ihren Nebenfahrbahnen eine Breite von 30m und erstreckt sich vom Gürtel über den Elterleinplatz bis zur Güpferlingstraße. Sie ist mit der Länge von 2,7 km und ihrer Allee ab der Rosensteingasse bis nach Dornbach ein Wahrzeichen von Hernals.


Baumhaseln statt Linden


2002 kämpften die Hernalser Grünen mit Rüdiger Maresch, damals Grünen Umweltsprecher, gegen den von SPÖ, ÖVP und FPÖ beschlossenen Kahlschlag der Lindenallee. Die Begehung mit einem Landschaftsökologen hatte ergeben, dass 74 Prozent der Linden entweder gesund oder nur leicht geschädigt waren, sodass eine Rettung möglich gewesen wäre. Die ca. 300 Linden wurden dennoch gefällt. Man pflanzte Baumhaseln. Eine umstrittene Entscheidung. Die Baumhaseln brauchten aufwendige Pflegemaßnahmen, damit sie sich an den Standort anpassen konnten.


Stehen neuerlich Rodungen an?


Seit Juni verdichten sich Gerüchte, dass beim Bau der U5, die im Jahr 2032 die Vorortelinie erreichen soll, die Baumhaselallee gerodet werden könnte. Derzeit sitzen Wiener Linien und MA 46 – Verkehrsorganisation über den Plänen. Jahrelange hörten wir aus der Bezirksvorstehung, dass sich die Verlängerung der U5 bis zur S45 problemlos durch die Anwendung der sogenannten Tunnelbauweise realisieren ließe. Heute befürchten wir, dass sich der Tunnelbau als zu kostenintensiv erweisen könnte. Bei offener Bauweise könnten Bäume gefällt werden.


Intransparenz


Im Juni engagiert sich ein Journalist (Kurier) und versucht den Gerüchten nachzugehen. Die Informationen sind unter Verschluss. Weder die Wiener Linien noch die MA 46 sind bereit Auskunft zu erteilen.


Fakt ist


Die Sanierungs- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Allee haben bereits viel Geld gekostet. Auch wenn ich kein Fan der Baumhasel bin- die Hernalser Hauptstraße wäre der ideale Ort gewesen im Hinblick auf die Klimaerhitzung Platanen zu pflanzen- fordere ich den Erhalt der 20- jährigen Baumhaseln. Teure Bäume, die uns die MA 42 Stadtgärten seit 2 Jahrzehnten als optimale Baumart anpreist und die zumindest heute ein wenig für Beschattung sorgen.

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Deine/Ihre Meinung zählt: karin.prauhart@gruene.at
Karin Prauhart
Bezirksvorsteher- Stellvertreterin Hernals